Manuelle Therapie (MT)

 

= parietale Osteopathie.
In der MT gibt es verschiedene Konzepte (Kaltenborn, Maitland, McKenzie, Cyriax u.v.m.), die sich in den Grundlagen letztendlich an bspw. STILL (wird oft als Vater der MT bzw. parietalen Osteopathie bezeichnet) orientieren und sich seitdem weiterentwickelt haben. Unser Verständnis dazu ist, daß alle eine Daseinberechtigung haben, aber Manualtherapeutenwie gerade Uwe Streeck, Bert van Wingerden, Claus Melzer, Henk Brils u.v.a. haben sich die Behandlungen herausgegriffen, die wissenschaftlich haltbar sind. Alle anderen Techniken wurden (und werden zukünftig) aus der modernen MT eliminiert, weil sie dem Patienten keinen „Benefit“ bringen. Das setzt voraus, daß man nicht nur viel lesen, interpretieren, viel Zeit und Geld investieren muß, sondern auch, daß diese Veränderungen aus der klinischen Arbeit und den dort gesammelten Erfahrungen heraus kommen können.
MT wird bei uns i.d.R. mit aktiven Übungen bspw. im Trainingsraum bzw. mit Hausaufgaben begleitet, da wir der Überzeugung sind, daß 20min MT nicht ausreichend sein können (Patient muß aktiv mit eingebunden werden).
MT ist eine Gelenkmobilisation bspw. post-Op (z.B. VKB, Meniskus, Labrum, Wirbelsäule, Hand, Sprunggelenk), post-traumatisch, Arthrosen aller Art oder prophylaktisch.
Gelenkmobilisation ist in der Regel eine passive Maßnahme, die v.a. unter Kompression translatorisch durchgeführt wird.
Traktionsbehandlungen haben sich wissenschaftlich nicht durchgesetzt. Aus diesem Grund wird bei Mobilisation v.a. unter Kompression mobilisiert (ist u.a. physiologischer und exakter durchführbar als unter Traktion).
Die Stabilisation (lokalsegmentale Stabilisation der Wirbelsäule oder Nachbehandlung von Instabilitäten Schulter, Ellenbogen, Hand, Knie).
Eine Weichteilbehandlung wie bei „Tennis“- und „Golf“-Ellenbogen (besser u.a. als RSI oder CTD bekannt, ist keine (!) Epicondylitis, da nicht Knochen Problem ist, sondern Weichteile (in diesem Falle Sehne (=> Tendinose, insertionsnahe Tendinose, Tendinitis o.ä.).
Diese Therapie ist eine Erweiterung der Manuellen Therapie und wurde u.a. von Cyriax entwickelt.
Dabei wird sich des weiteren auf Muskeln (wie Muskelfaserriß), Bänder (obere Sprunggelenksverletzungen) konzentriert.
Eine Grundidee, die Cyriax entwickelte, war, daß er chronische Schmerzen an den oben beschriebenen Strukturen besser behandeln wollte.
Dazu löst man bspw. durch eine Querfriktion ein akutes Geschehen aus, damit die Selbstheilung einsetzen kann. Eine Querfriktion muß aber nicht quer zur Faser sein (alte Lehrmeinung), sondern soll je zu einer Entzündung führen. Ob das immer so sein muß, entscheidet der Arzt/Therapeut mit Ihnen. Es gäbe auch andere Optionen wie bspw. ECC-Training (IGF/FGF), BFR (Okklusionstraining, auch oft BFR genannt (blood flow restriction)) oder auch HSRT (heavy slow resistant training). Die letztgenannten Therapieformen haben allerdings eine ganz andere Grundidee, nämlich u.a. Schmerz durch Training zu lösen (siehe KGG).
Zur MT gehören u. a. Nervenmobilisationen, die Techniken zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen beinhalten.
MT ist eine Kassenleistung und kann mit anderen Therapien wie Wärmetherapie kombiniert werden.